Praxisprojekte
AVENUE
Mehr Arbeit in der gleichen Zeit schaffen: Die Digitalisierung macht es möglich. Doch das beschleunigte Aufkommen von Informationen und Aufgaben kann auch negative Effekte nach sich ziehen und die Gesundheit von Beschäftigten gefährden. Im Forschungsprojekt ArbeitsVerdichtung Erlangen-NUErnberg (AVENUE) am Lehrstuhl für Psychologie, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpsychologie sowie am Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg untersuchen Wissenschaftler die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt und zeigen auf, wie Arbeitnehmer und Betriebe mit Belastungen umgehen können. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung fördert das Projekt mit rund 450.000 Euro.
ProMES / Job crafting
In einer Längsschnittstudie, die wir in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Eindhoven sowie den Praxispartnern der BlackBox/Open GmbH & Co. KG und der Feedbit Software GmbH durchführen, wird in verschiedenen Arbeitsgruppen ProMES (Productivity Measurement and Enhancement System) eingeführt. Es soll zudem untersucht werden, inwieweit im ProMES Prozess „Job Crafting“ angeregt wird. Job Crafter passen ihre Arbeitsaufgaben und Arbeitsumgebung eigeninitiativ an, um bestmögliche Arbeitsergebnisse zu erzielen. Sie tun das proaktiv, also ohne Aufforderung, indem sie Ressourcen (z.B. Informationen, Feedback) aufspüren und nutzen, neue Herausforderungen (ausprobieren, innovieren, Kollegen unterstützen) suchen und Belastungen reduzieren (proaktives Selbstmanagement in Stresssituationen).
An der Studie nehmen insgesamt 150 Teilnehmer aus 17 Arbeitsgruppen in drei Unternehmen (ein Technologiekonzern, ein Finanzdienstleister, ein Unternehmen in der Baubranche) teil. Untersucht werden Variablen wie Teamleistung, Arbeitsengagement, Teamklima oder das Innovationsverhalten der beteiligten Personen. Die Studie wird im Rahmen des Schöller Senior Fellowships der Theo und Friedl Schöller Stiftung durchgeführt. Preisträgerin ist Prof. Dr. Evangelia Demerouti von der TU Eindhoven.
Resilire
Resilire – Altersübergreifendes Resilienz-Management (BMBF-Verbundprojekt). Koordination des BMBF-Verbundprojekts (FKZ 01FK14022; Projektleiter: Prof. Dr. Klaus Moser, Projektbearbeiter Dr. Roman Soucek). Im Projekt werden gemeinsam mit wissenschaftlichen und betrieblichen Partnern Instrumente zur Diagnose und Förderung der Resilienz von Beschäftigten entwickelt, welche die psychische Gesundheit von Beschäftigten fördern. Die anwendungsorientierten Instrumente werden in ein ganzheitliches und altersübergreifendes Konzept zusammengeführt, das Online- und Präsenzmaßnahmen verbindet sowie Leitlinien für ein betriebliches Resilienz-Management formuliert. Ein Netzwerk von 10 Umsetzungs- und Transferpartnern unterstützt die Verwertung der Projektergebnisse in der betrieblichen Praxis.
Homepage des Projekts Resilire
IntegraFlex
IntegaFlex – Integrations- und Kompetenzmanagement im Kontext von Flexibilisierungsstrategien in KMU. Teilvorhaben im Verbundprojekt FlexPro – Flexible Produktionssysteme innovativ managen”. BMBF-Verbundprojekt in Trägerschaft des DLR. (FKZ 01FH09022; Projektbearbeiter: Dr. Nathalie Galais, Cynthia Sende). Das Projekt zielte darauf ab, Konzepte zur Gestaltung einer gelungenen fachlichen und sozialen Integration von internen und externen flexiblen Mitarbeiter/innen zu entwickelt. Diese wurde im Kontext spezifischer Flexibilisierungsstrategien von Unternehmen als auch den Möglichkeiten der individuellen Kompetenzentwicklung betrachtet.
Atypische Erwerbsverläufe
Atypische Erwerbsverläufe und Arbeitsorganisationsformen und ihr Zusammenhang zu wahrgenommenen Fehlbelastungen im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA; Projektbearbeiter: Dr. Nathalie Galais): Befragung von über 400 Personen in atypischer Beschäftigung und Entwicklung geeigneter Messinstrumente zur Erfassung spezifischer Stressoren (Galais, Moser & Münchhausen, 2007).
Entwicklung und Evaluation eines Trainingsmoduls zum Umgang mit Informationsüberflutung
Projekt „Entwicklung und Evaluation eines Trainingsmoduls zum Umgang mit Informationsüberflutung“ (INQA-Projekt 81; Projektleiter: Prof. Dr. Klaus Moser, Projektbearbeiter Dr. Roman Soucek). Im Rahmen dieses Projekts wurde mit betrieblichen Partnern (Siemens AG, Roche Diagnostics GmbH, Datev eG) ein Trainingskonzept zum belastungsgünstigen Einsatz der E-Mail-Kommunikation entwickelt und bei den Kooperationspartnern eingesetzt. Das Trainingskonzept wurde nach Projektende erfolgreich in der Praxis eingesetzt, was in einer umfassenden Evaluationsstudie festgestellt wurde (Soucek & Moser, 2010).
Steigende Informationsflut am Arbeitsplatz
Projekt „Steigende Informationsflut am Arbeitsplatz: belastungsgünstiger Umgang mit elektronischen Medien (E-Mail, Internet)“ (Projekt F 1814 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin; Projektleiter: Prof. Dr. Klaus Moser, Projektbearbeiter: Dr. Katja Preising). Mit diesem Projekt wurde das Thema der Informationsflut konzeptionell erschlossen und entsprechende Erhebungsinstrumente entwickelt (Moser, Preising, Göritz & Paul, 2002).